Die Anfänge des TuS Dalheim 1889 e.V.
Da unser Verein über 100 Jahre alt ist, möchten wir von den Anfängen unseres Vereins berichten.
In der Festschrift, aus den Jahren 1954 und 1965, haben wir folgenden Text entnommen.
Friedrich Ludwig Jahn hatte einst mit wenigen mutigen Männern das deutsche Turnen geschaffen. Obwohl das gute Werk lange Jahre hindurch durch die Reaktion unterdrückt wurde, so setzte sich doch das Werk unseres Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts durch. Gepaart mit dem Gedanken einer gesamten deutschen Einigung sollten die Leibesübungen, die Turnvater Jahn in der Hasenheide betrieb, das Volk zusammenführen. Die Gründer der Vereine, die, nachdem sich der Gedanke Jahns immer mehr durchsetzte, glaubten, dass das deutsche Volk, des ewigen Haderns und Streitens unter sich müde, sich nun endlich zusammenfänden, um nun, wie auch die Nachbarn in Ost und West eine große, starke Einheit zu bilden. Begeistert gingen diese Männer ans Werk, um dem Beispiel, das in unserer näheren Heimat geboten wurde, auch Turnvereine ins Leben zu rufen, um so dem großen Beispiel, das Turnvater Jahn gegeben hatte, zu folgen.
Auch in Dalheim fanden sich Männer zusammen, die die Gründung eines Turnvereins in Angriff nahmen. So fanden sich im August des Jahres 1889 im Saale E. Buttender in der Borngasse ungefähr 35 Männer zusammen, die vom Jahn’schen Geist erfasst waren und von der Jahn’schen Idee erfüllt eine Turnverein ins Leben riefen. Es waren die besten Männer der Gemeinde, die damals den Turnverein gründeten. Zum ersten Vorsitzenden wurde damals Georg Schauf I. gewählt. Männer wie Jakob Ebling, und Mitbegründer Adam Biedert, Philipp Stapf, Georg Blödel I., Philipp Rossbach standen damals an führender Stelle des jungen Vereins.
Es war nichts vorhanden als der gute Wille und die Idee, die Turnvater Jahn in die deutschen Lande getragen hatte. Es war kein Turnplatz vorhanden, keine Geräte. Aber der Wille dieser Männer wußte einen Ausweg. Es war gerade der Monat August, in dem die Gründung des Turnvereins stattfand. Was lag näher, als abends nach Feierabend auf die Stoppeläcker zu gehen und dort Sport zu treiben? Hier wurden Freiübungen, Steinstoßen, Schnell- und Dauerlauf geübt. Man maß gegenseitig die Körperkräfte im Kampf Mann gegen Mann und glaubte, es wäre gerungen. Nun wurden fünf Turner bestimmt, die als Turnwarte in den umliegenden Orten Turnstunden besuchten, um das Können der Nachbarvereine, die schon länger bestanden, auch für den Dalheimer Turnverein zugänglich zu machen. Hauptsächlich wurde in den Vereinen Oppenheim, Dexheim und Undenheim von unseren Turnern nach neuem Können gesucht. Als der Turnverein Oppenheim unserem Verein ein Pferd schenkte, war dies das einzige Gerät, das der Turnverein Dalheim besaß. Der Barren wurde von den eifrigen Turnern selbst gebaut, aber leider hatte man an diesem selbstgebauten Gerät keine Freude, hatte man doch nicht das Holz, das für die Holme notwendig war. Und so brachen immer und immer wieder die Holme durch. Auch das Reck wurde damals selbst gebaut, bzw. wurde es vom Dorfschmied angefertigt. Dies alles soll Zeugnis geben von dieser Zeit, in der die Turngeräte, wie wir sie heute kennen, noch nicht vorhanden waren und von seiten des Vereins nicht gekauft werden konnten, denn bei einem Monatsbeitrag von 10 Pfg. konnte man nicht viel anschaffen.
Aber zu gleicher Zeit sollen diese Verhältnisse Zeugnis ablegen von dem hohen Idealismus, der die Turner damals beseelte. Sie sollten gerade in der heutigen Zeit Vorbild sein für die gute Sache unseres Turnvaters Jahn.